18. October 2024 - 16. November 2024
RAPHAEL ADJETEY ADJEI MAYNE
BE HONEST, UNTITLED
Mayne kombiniert in seinen Werken farbintensive Porträtmalerei mit der symbolreichen Welt der ghanaischen Adinkra und thematisiert Identität, Diaspora und transnationale Erfahrungen, indem er persönliche und kulturelle Erlebnisse miteinander verwebt. Seine fortlaufende Faceless-Serie, die den Fokus auf Körpersprache und Pose der Porträtierten legt und die Betrachter zur Reflexion über die dargestellten Individuen anregt, brachte ihm internationale Anerkennung. Die von Mayne verwendeten Textilien verfügen jedoch darüber hinaus über eine hochpolitische Aufladung, die eng mit der Kolonialgeschichte Afrikas und der Verflechtung globaler Handelsströme verknüpft ist. Denn die vermeintlich als traditionell westafrikanisch wahrgenommenen Stoffe wurden als Nachahmung javanesischer Batikstoffe von der einstigen Kolonialmacht, den Niederlanden, entwickelt und werden bis heute von selbiger in den westafrikanischen Ländern vertrieben. Sie reflektieren damit auch die gemeinsame, wechselvolle Geschichte Europas und Afrikas.
22. November 2024 - 10. Januar 2025
CHRISTIAN HOLZE
50/50
Getrieben von den Grundfragen menschlicher Existenz und der darin aufgehenden Frage der Kunst schafft Christian Holze eine poetisch aufgeladene, hybride Bildwelt, die sich aus unterschiedlichen Quellen wie dem Schönheitsideal klassischer Antike, der synthetischen Ästhetik sozialer Netzwerke und der zweckorientierten Bildsprache der Vermarktung nährt. In seiner künstlerischen Praxis führt er Malerei, Bildhauerei und computergestützte sowie KI-gestützte Verfahren zusammen, um bekannte Bildwerke ironisch gebrochen in neue Kontexte zu überführen: So gibt sich der Sterbende Gallier ein Stelldichein mit dem Sterbenden Adonis, und der Barberinische Faun reproduziert sich selbst als sexuell aufgeladener Beau der Antike aus seinem eigenen Geschlecht heraus. Es ist ein Moment der sinnlichen Verklärung, mit dem Holze die Betrachtenden umgarnt, ohne dabei in einen Eskapismus zu fallen. Entwurzelung, Identitätsverlust und Aneignung werden durch die Entrücktheit und die ikonoklastische Natur seiner Arbeiten fortwährend angedeutet.