Sebastian Maas
Collagenartig greift Sebastian Maas aus den kanonischen Meisterwerken unterschiedlicher Epochen sowie aus der gegenwärtigen Konsum- und Warenwelt, konkrete Motive, Ornamente und formale Spezifika heraus, kombiniert sie miteinander und setzt sie wie Mosaikstücke im Rahmen seiner eigenen Bildkomposition ein, wodurch er einen neuartigen Sinnzusammenhang und Seheindruck konstituiert.
Der Kontrast als eigenständiges wie wirkmächtiges Phänomen ästhetischer Anschauung bildet dabei in den Arbeiten von Sebastian Maas ein entscheidendes Moment. Neben formalen Aspekten geht es Maas dabei vor allem um einen ästhetisch geprägten Akt der Selbstvergewisserung, der in der Intensität unmittelbar erfahrbarer, innerer Kontraste zum Ausdruck kommt. Bezeichnend ist für den Künstler in diesem Zusammenhang der fortwährende Drang unsere Innenwelt immer besonders stark an neuen Impulsen abgleichen zu müssen. In einer hochemotionalen Zeit wie dieser treten dabei extreme Kontraste hervor. […] Genau diese Kontraste wie auch deren hohe Intensität interessieren mich und ich halte sie für abbildungswürdig (Sebastian Maas, 2020).
So trifft in seinen Werken ein diverses Bildpersonal auf alternierende Realitäten, in denen kein Platz festgeschrieben ist. Alle Wesen und Objekte, auf welcher Realitätsebene sie sich auch befinden mögen, sind innerhalb des Multiversums Betrachtende und gleichsam Betrachtete. Sie differenzieren sich gegenseitig aneinander aus und ordnen einander ein – ganz so, wie das Publikum in letzter Instanz das Gesehenen kontempliert; es zu kontextualisieren und zu kategorisieren sucht. Wenn das Publikum sich aus der zeitgenössischen Perspektive nähert, ergibt sich je nach Blickrichtung und Lesart ein entsprechend alternativer Kontext, von der geschlechtlichen Fluidität, bis zum Vanitas-Moment.
Grundlegend äußert Sebastian Maas in seinen neuen Werken die intensive Auseinandersetzung mit dem inhärent menschlichen Bedürfnis nach Kategorisierung und Einordnung der Umwelt, sowie dem Wunsch nach Identifikation. Maas befragt tradierte Blickregime und Bewertungsschemata, wie die Kunst- und Kulturgeschichte diese seit Jahrhunderten repräsentiert und praktiziert. So lädt der Künstler uns dazu ein, sich innerhalb der Werken zu orientieren, erlernte Symbole und Lesarten zu hinterfragen, um uns neu und individuell zu positionieren.
Ausstellungen bei HELDENREIZER
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2024 - "A SWEET TOUCH", München
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2024 - "ANNA BLUME, DER RAUM IST WEIT", Grünwald
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2022 - "HIGHLIGHTS INTERNATIONALE KUNSTMESSE MÜNCHEN", München
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2022 - "ART DUBAI 2022", Dubai
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2022 - "ABOUT A HORSE AND A BRID", München
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2020 - "ZEITZEUGEN", München
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2019 - "ANGST", München
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2018 - "UNKLASSISCH", München
Weitere Ausstellungen (Auswahl)
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2024 - ACCIDIT, Kunstverein Würzburg, Würzburg (Upcoming)
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2023 - CHERRY'S ON TOP, Galerie Judith Andrea, Bonn
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2023 - DISTANT BELONGINGS, Galerie Kornfeld, Berlin
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2022 - UNTITLED ART, Galerie Kornfeld, Miami Beach, U.S.A.
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2022 - PIN AUCTION, Gruppenausstellung, Pinakothek der Moderne, München
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2022 - URBAN PICNIC, Einzelausstellung, Galerie Evelyn Drewes, Hamburg
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2017 - BOXENSTOP, Gruppenausstellung, Pinakothek der Moderne, München
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2015 - Gruppenausstellung, Braun Falco Galerie in München
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2015 - Begleitende Gruppenausstellung zu "Mit Leib und Seele", Kunsthalle München in München
Vita
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Geb. 1984 in Aachen
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Lebt und arbeitet in Berlin
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2004 - 2007 Studium der Biologie, Ludwig-Maximillians-Universität München
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2007 - 2010 Studium der Neurowissenschaft, Ludwig-Maximillians-Universität München
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2013 - 2020 Studium der Malerei und Grafik, Klasse Karin Kneffel, Akademie der Bildenden Künste München
Publikationen
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2019 - Marcus Trautner (Hg.): ANGST - Alessandro Bostelmann, Andreana Dobreva, Sebastian Gallschütz, Sebastian Maas, Tom Messavilla, Tibor Pogonyi, Eunji Seo, Yuhao Chen, Heldenreizer Contemporary 2019, ISBN 978-3-9819524-3-8
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2018 - Marcus Trautner (Hg.): UNKLASSISCH - Andreana Dobreva, Sebastian Maas, Christian Sedelmayer, Heldenreizer Junge Kunst München 2018, ISBN 978-3-9819524-0-7
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2017 - Michael Hering, Gesa Puell (Hg.): Boxenstop I, Staatliche Graphische Sammlung München 2017, ISBN 978-3-927803-49-7